Exkursion der 6c ins Filmmuseum: "Das Starsystem Hollywoods"

Am 27. Mai unternahmen wir mit Professor Walcher im Rahmen des BE-Unterrichts einen Ausflug ins Österreichische Filmmuseum. Da wir etwas zu früh dran waren besichtigten wir zuerst das nur wenige Meter entfernte Mahnmal zur Erinnerung an die Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges von Alfred Hrdlicka.

Im Kino: Zuerst sahen wir uns die erste Szene des Hollywood – Klassikers Singin‘ in the Rain aus den frühen 50er Jahren an, in welcher eine große Filmpremiere mit allen möglichen Stars dargestellt wird. Wir sollten besonders darauf achten, was für Rollen die unterschiedlichen Charaktere präsentierten und wie man die Zuschauer auf den großen Auftritt des Hauptpaares vorbereitet. Nach dieser Sequenz diskutierten wir über die Dinge, die uns aufgefallen waren und sahen uns im Anschluss einige Standbilder an, welche die wichtigsten Merkmale dieses Systems einfingen.

Als nächstes wurde uns ein dreiminütiger Film aus den 1930er Jahren gezeigt, der die Ankunft Charlie Chaplins in Wien thematisiert. Diesmal sollten wir besonders vergleichen, welche Unterschiede diese dokumentierte Filmsequenz zur geplanten von vorhin aufwies und diskutierten auch diese.

Unser nächstes Thema war die Darstellung der Geschlechterrollen in Hollywoodfilmen. Zuerst besprachen wir die weibliche Rolle, die, insbesondere in älteren Filmen, stets passiv ist und mehr eine Zuschauerin als eine handelnde Person darstellt. In Bezug auf die männliche Rolle verglichen wir einen klassischen Film über einen Piraten – Captain mit einem modernen, nämlich Pirates of the Carribean. In beiden Fällen wird der männliche Protagonist zwar als stark, mutig und voller Tatendrang dargestellt, allerdings wird dies im zweiten Beispiel leicht ins Lächerliche gezogen und nicht besonders ernst genommen.

Anschließend befassten wir uns noch mit zwei avantgardistischen Filmen aus den 60er und 70er Jahren, in welchen jeweils klassische Merkmale des großen Auftrittes und des Starsystems angewandt wurden, allerdings eher satirisch und sehr überspitzt.

Zu guter Letzt wurde uns erklärt, dass dieses lange Hinauszögern des großen Auftritts, um Spannung aufzubauen, nicht nur an Menschen angewandt werden kann. Dazu sahen wir uns in den letzten zehn Minuten die erste Szene eines Films über die Katastrophe von 9/11 an, in welchem ebenfalls der „Auftritt“ des Flugzeugs so lang wie möglich hinausgezögert wird, damit die Spannung umso effektiver ist.

Alles in allem war dies ein äußerst interessanter Ausflug, bei dem wir viel gelernt haben. Im Namen der Klasse 6c möchte ich mich bei Herrn Professor Walcher für die Organisation sowie die Initiative bedanken!  

Livia Lust, 6c